Nachbau des SP-200x-Horns von Heiko

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Projektbeschreibung : Nachbau des SP-200x-Horns
Lautsprecher : Monacor SP-200x
Baujahr : 2008
Beschreibung : Worte des Erbauers/Konstrukteurs

Hallo liebes Hornlautsprecher.de Team,

Als erstes möchte ich mich bei euch bedanken. Bedanken dafür dass es die Möglichkeit gibt, so einfach etwas Gutes, Hochwertiges herzustellen. Dieser kleine Erfahrungsbericht schildert den Bau dieser tollen Hörner. Vielleicht ermutigt es andere, auch etwas mit euren Bauplänen anzufangen.

Vor einiger Zeit bin ich während des Stöberns in verschiedenen Foren auf eure tolle Seite gestossen. Ich war auf der Suche nach einem Stereo-System, die Sachen die ich fand waren entweder zu komplex, hatten mangelnde Leistung oder waren schlicht unbezahlbar.

Also dachte ich mir, bau dir selbst welche. Aber woraus und vor allem wie? Ich hatte absolut keine Ahnung.

Ich lud alle eure Baupläne herunter und fing an, sie zu vergleichen. Der Raum hat 38 m², das System sollte sowohl Musik als auch Fernsehen oder Filme sowohl klar als auch kraftvoll wiedergeben. Der Preis war natürlich auch ausschlaggebend.

Also in den nächsten Baumarkt, 22 mm MDF in ausreichender Menge besorgt. Zuschnitt kostet beim Biber nichts, legt dem Angestellten eine Auflistung mit allen Maßen hin und sucht euch unterdessen einen schönen Farbton aus.

Zwischendurch habe ich beim Elektrohändler im Internet die Treiber, Anschlussterminals und Schraubfüße aus Gummi bestellt.

MDF mit Zubehör(Spachtelmasse, Farbe, kleine Rolle, etc): ca. 80 Euro Treiber mit Zubehör: ca. 90 Euro

Zuhause habe ich auf meiner Terrasse mangels Hobbyraum angefangen zu schleifen. Als Berufstätiger hat man natürlich nicht immer die Zeit, meistens war das Wochenende dran.

Als alles soweit fertig zum Montieren war überlegte ich mir, wohin mit dem Kabel. Theoretisch müsste man das Terminal im oberen Drittel anbringen, damit man das Kabel nicht im sichtbaren im Innenraum verlegen muss. Der Gedanke gefiel mir jedoch nicht, da dann das Kabel vom Verstärker zum Horn auf halber Höhe vor der Wand hängt.

Die Lösung: Oberfräse!

Im unteren Drittel (dort, wo die diagonal angebrachte Platte sitzt) zwei Löcher bohren. Eins für das Anschlussterminal und ein anderes ca 16 mm, so dass das Kabel durchpasst. Im oberen Drittel auch ein 16 mm Loch, auf Höhe des Treibers. Zwischen diesen beiden Löchern wird dann eine 4-5 mm tiefe Rille gefräst. Kabel reinkleben, trocknen lassen, spachteln.

Die fertigen Teile wurden geleimt und vorsichtshalber verschraubt.

So ganz hundertprozentig eben bekam ich die Übergänge nicht hin. Und so unfertig hinstellen sieht verboten aus. Also: Spachteln. Und schleifen. Und nochmal spachteln. Und nochmal schleifen. Und... man kann es sich denken. Nach gefühlten 1 Mio. mal (Man findet immer wieder eine kleine Unebenheit) beschloss ich endlich die Farbe aufzubringen. Ganz fies ist ist der sichtbare Innenteil aufgrund der Ecken.

Insgesamt habe ich 4 mal überstrichen, das Ergebnis kann sich sehenlassen. Die (gespachtelten) Oberflächen sind absolut eben. Die Farbe ist etwas rauh im Griff, das stört aber nicht. Wer streichelt schon seine Lautsprecher?

Dann kam der ultimative Tag. Gummifüsse drunter und aufstellen. Wer denkt, die kann man mal eben reintragen, täuscht sich gewaltig. Laut Personenwaage 39,8 kg. Ein Horn wohlgemerkt!

Der Verstärker ist ein Loewe SV-3460 Baujahr 1984, geschätzte Leistung ca. 2 x 15 Watt an 8 Ohm. Leider habe ich keinerlei Datenblätter für genau dieses Modell gefunden, wohl aber für das nächststärkere: das hat 2 x 25 Watt an 8 Ohm. Wenn jemand ein Datenblatt für das Modell hat wäre ich um eine Aufklärung sehr dankbar.

Mein Nachbar grinste schon siegessicher, da seine 4000 Euro teure Sony-Anlage mit frag mich nicht wieviel Tausend Watt ja eigentlich alles in den Boden stampfen muss.

Ich muss sagen: weit gefehlt! Seine Kinnlade scheint nun chronisch offenzustehen :)

Ich hätte nie vermutet, dass diese Hörner so einen extrem feinen, kristallklaren Klang liefern und nebenbei so einen tiefreichenden, knochenbrechenden Bass.

Wer es nicht glaubt, muss es hören - Es ist wirklich dieser Verstärker. Habe extra ein Foto davon gemacht. Filme werden trotz Stereo zum Erlebnis. Jeder Raketeneinschlag lässt die Gläser auf dem Tisch vibrieren. Ein Porsche oder Ferrari bei AutoMotorSport klingt, als ob er durchs Wohnzimmer fährt.

Wenn man bedenkt, dass das alles zusammen 170,- Euro gekostet hat, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis bei 1000:1.

Ich bin sicher, das ganze lässt sich für unter 200,- Euro von fast jedem zusammenbauen, ein bisschen handwerkliches Geschick vorausgesetzt.

So, jetzt habe ich genug geschrieben. Bilder vom fertigen System habe ich beigefügt. Leider habe ich es versäumt, Bilder zu machen während der Montage, aber da hatte ich schon genug zu tun...

Bilder

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