"little Sub" - (Part I)

Der Treiber:

Der "little Sub" ist ein Monosubwoofer der extra Klasse. Die schönste Art einen Raum um knapp 2.000ltr zu verkleinern. Wir haben uns für den Fostex FW800 entschieden.

Der Grundgedanke:

Den Aufbau des Woofers haben wir in mehreren Schritten realisiert. Die erste Version entstand im April 2006.
Zusammen mit André und Jan haben wir eine Raumecke in meiner Wohnung für die Konstruktion genutzt. Hier ist neben der Terrassentür eine Raumniesche mit den Abmessungen von 1.7m breite, 2,0m Höhe und knapp 1,2m Tiefe. Ab einer Höhe von 1,0m fängt die Dachschräge an. Somit betrug das Volumen 2.600ltr.
Der Plan war jetzt dieses Volumen zu nutzen. Dafür haben wir die Schallwand aus mehreren Brettern passgenau an die Abmessungen der Raumecke gebaut.

Bild 01:

Wandeinbau der Schallwand

Die Simulation mit AJ-Horn hat kein sinnvolles Ergebnis gebracht. Also haben wir uns auf unsere Intuition verlassen.

Bild 02:

das Grundgerüst

Bild 03:

die ausgebreitete Schallwand

Bild 04:

der Treiberausschnitt

Die ersten Schritte waren der Bau des Grundgerüstes. Hierfür haben wir Holzlatten aus dem Baumarkt mit einer Stärke von 60mm x 40mm verwendet. Entsprechende Abstützungen und Verstrebungen haben wir mit der Stichsäge vorbereitet und anschliessend verschraubt. Das Gerüst wird später die Schallwand aufnehmen.
Nachdem wir das Gerüst soweit aufgebaut haben, begannen wir mit der Schallwand. Für den ersten Versuch haben wir uns für preiswerte Fussbodenverlegeplatte aus dem Baumarkt entschieden. Mit einer Stärke von je 22mm hatten wir somit recht preisgünstig eine Wandstärke von 44mm realisieren können. Die Platten haben wir in verschiedenen Breiten zugeschnitten. Damit konnten wir die Platten später überlappend zusammensetzen. Der Verbund der Platten geschah nur mittels Schrauben.
Der Treiberausschnitt war dann doch größer als vieles was ich vorher gesehen hatte. Zum Vergleich liegt im Bild 4 unten ein Ausschnitt eines 20cm Treibers.

Bild 05:

Zusammenbau der Schallwand

Bild 06:

erste Einbau des Treibers

Bild 07:

Verstrebungen der Schallwand

Die vorbereiteten Schallwandteile haben wir im Raum auf das Gerüst geschraubt, zusammengesteckt und miteinander verschraubt. Danach konnten wir den Treiber auf die Schallwand montieren.
Um die Konstruktion möglichst stabil zu gestalten, haben wir zusätzliche Verstrebungen hinten an die Wand angebracht.

Bild 08:

Verkabelung des Treibers

Bild 09:

letzten Anpassungen an die Raumecke

Nachdem alles fertig gebaut war, konnten wir endlich die Verkabelung vornehmen. Dazu haben wir SolidCore-Kabel verwendet.
Zu Filterung des Subwoofers verwendeten wir für die ersten Versuche eine 12mH Trafokernspule.
Leider hatten wir die Scheuerleiste nicht mit einbezogen. Dadurch mussten wir die Konstruktion wieder aus der Raumecke ziehen um die Breite um einige Zentimeter zu kürzen. Weil wir nicht wieder alles demontieren wollten, mussten wir leider die Stichsäge im Wohnzimmer aktivieren. Man glaubt garnicht wie und wo der Staub sich in so kurzer Zeit überall hinsetzen kann.

Bild 10:

Einpassung in die Raumecke

Bild 11:

Anschluß der Anlage

Bild 12:

Ansicht auf die fertige Anlage

So, nun endlich konnten die letzten Schritte vorgenommen werden, die Verkabelung mit der Anlage und das Aufstellen der "Sateliten".
Doch vor dem ersten Probehören mussten wir die Wohnung sauber machen.

Klangliche Beschreibung:

Der erste Eindruck war die Erfüllung der langjährigen Suche nach ein bischen Fundament in der Musik. Naja, ok, ein bischen ist vielleicht etwas untertrieben.
Mit eine der ersten Scheiben war der Soundtrack "Blade Runner" von Vangelis. Besonders beim Gewitter des 12ten Liedes lief es uns eiskalt den Rücken runter. Erstaunlich was der Bass an Tiefe und Raumabbildung zu bieten hatte.
Das machte Lust auf mehr, viel mehr. Die CD´s der Soundtracks "Gladiator", "The Big Blue" und "Herr der Ringe" haben wir als nächstes angespielt. Mit jedem Stück das wir hörten wurde die Lust auf mehr geweckt.
Es folgten eher instrumentale Stücke wie z.B. das 6te Stück des Albums "Turf" "Black is the Colour" von Luka Bloom. Keith Jarretts "Part I" des legendären "Köln Concert" und das fünfte Stück "Keith don`t go" von Nils Lofgrens "Acoustic Live" zeigten, dass hier nichts durch den Bass dazu gedichtet wurde. Eher schlank und zurückhaltend aber mit einer erstaunlich tiefen Bühne präsentierte sich das Klangbild.
Dagegen entlockten die Stücke von Richard Wahnfried auf der "Drums`n`Balls" eine unglaubliche Bassabbildung, die wir uns so nie erhofft hatten. Tief, trocken, schwarz wären die Adjektive die man zur Beschreibung nutzen könnte. Aber es kam nie der Gedanke eines Subs auf. Der Bass verschmolz förmlich mit dem Klangbild.

Um 2:30 Nachts siegte die Müdigkeit über uns.


Ich hatte diese Wand bei mir knapp ein Jahr lang laufen. Doch wurde der Wunsch nach einem richtigen Gehäuse immer größer.

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Wir habe keinen Bauplan den wir veröffentlichen könnten. Der Aufwand vier Bretter mit ein paar Stützen zu verbinden ist auch nicht so groß daher kann auch getrost jeder das selber nachbauen.

Entwicklung:

Till Römhild
mit tatkräftiger Unterstützung beim Bauen von André und Jan.